Habituation

Habituation (von lateinisch habituari: etwas an sich haben bzw. habitus: Aussehen, Haltung; Adjektiv habituell: zur Gewohnheit geworden), auch Habituierung oder Gewöhnung genannt, bezeichnet die allmählich abnehmende Antwortbereitschaft eines Individuums „auf wiederholt dargebotene Reize, die sich als bedeutungslos erwiesen haben“ und kann „als eine der einfachsten Formen des Lernens aufgefasst werden.“[1] Die Reaktion auf einen solchen Reiz kann schließlich völlig unterbleiben. Hält man nach Eintritt dieser auch beim Menschen in der Regel nicht-bewusst „erlernten Verhaltensunterdrückung“ den Reiz hinreichend lange fern, nimmt die Reaktionsstärke des Individuums wieder zu.[2]

„Die Extinktion unterscheidet sich von der Habituation dadurch, daß sie im Zusammenhang mit vorher erlernten Reaktionen auftritt, während bei der Habituation typischerweise angeborene Reaktionen ablaufen, die nicht durch einen Konditionierungsprozeß entstanden sind.“[3] Die zentralnervös bedingten Veränderungen der Reaktionsbereitschaft durch Habituation sind ferner zu unterscheiden von der peripher verursachten Anpassungsfähigkeit wie zum Beispiel der Anpassung der Hörempfindlichkeit an ein Dauersignal oder der Anpassung der Pupille an Helligkeitsunterschiede sowie von der Ermüdung.

Der gegenteilige Prozess – eine Zunahme der Reaktionsstärke – wird als Sensitivierung bezeichnet.

  1. Eintrag Habituation in Klaus Immelmann: Grzimeks Tierleben, Sonderband Verhaltensforschung. Kindler Verlag, Zürich 1974, S. 627.
  2. Walter Heiligenberg: Der Einfluß spezifischer Reizmuster auf das Verhalten der Tiere. In: Klaus Immelmann: Grzimeks Tierleben, Sonderband Verhaltensforschung, S. 246.
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